
Frustriert vom kratzigen Dampf und der langsamen Wirkung herkömmlicher E-Liquids? Nikotinsalze lösen dieses Problem durch eine gezielte chemische Anpassung.
- Sie senken den pH-Wert des Nikotins, was das Kratzen im Hals (Throat Hit) eliminiert und höhere Konzentrationen erträglich macht.
- Die Nikotinaufnahme erfolgt fast so schnell wie bei einer Zigarette und befriedigt das Verlangen dadurch deutlich effektiver.
Recommandation: Wählen Sie ein einsteigerfreundliches, nachfüllbares Pod-System, um die Vorteile von Nikotinsalzen optimal und kostengünstig zu nutzen.
Sie kennen das Gefühl vielleicht: Der feste Vorsatz, von der Zigarette loszukommen, ist da. Die erste E-Zigarette ist gekauft, doch der erhoffte Erfolg bleibt aus. Jeder Zug führt zu einem unangenehmen Kratzen im Hals, und die befriedigende Wirkung des Nikotins, die man von der Zigarette gewohnt ist, stellt sich nur langsam oder gar nicht ein. Viele angehende Umsteiger geben an diesem Punkt frustriert auf und greifen wieder zur Tabakzigarette, im Glauben, das Dampfen sei einfach nichts für sie. Die gängigen Ratschläge wie „probiere ein anderes Gerät“ oder „reduziere das Nikotin“ führen oft in eine Sackgasse, da sie das Kernproblem nicht adressieren.
Doch was wäre, wenn das Problem nicht bei Ihnen oder Ihrer Willenskraft liegt, sondern auf einer rein chemischen Ebene? Was, wenn es eine technologische Weiterentwicklung gäbe, die genau für diese Hürden konzipiert wurde? Hier kommen Nikotinsalze ins Spiel. Sie sind keine esoterische Neuerung, sondern eine gezielte wissenschaftliche Antwort auf die Schwächen von herkömmlichem, sogenanntem freiem Nikotin. Sie stellen eine fundamentale Veränderung in der Art und Weise dar, wie Nikotin durch eine E-Zigarette konsumiert werden kann – sanfter, schneller und näher an der Erfahrung, die Raucher seit Jahrzehnten kennen.
Dieser Artikel ist für Sie, wenn Sie den Umstieg bisher als zu harsch oder ineffektiv empfunden haben. Wir werden die Wissenschaft hinter den Nikotinsalzen entschlüsseln, ihre Symbiose mit modernen Pod-Systemen analysieren und Ihnen zeigen, wie sie das Rauchverlangen effektiver bekämpfen. Gleichzeitig verschweigen wir die Risiken nicht und geben Ihnen das nötige Rüstzeug an die Hand, um eine informierte und sichere Entscheidung für Ihren Weg in ein rauchfreies Leben zu treffen.
Um Ihnen eine klare Orientierung zu geben, beleuchtet dieser Leitfaden alle entscheidenden Aspekte. Von der grundlegenden Chemie über die praktische Anwendung und Geräteauswahl bis hin zu den potenziellen Risiken und fortgeschrittenen Techniken wie dem Selbstmischen – hier finden Sie die Antworten, die Sie für einen erfolgreichen Umstieg benötigen.
Sommaire : Die komplette Anleitung zu Nikotinsalzen für einen erfolgreichen Rauchstopp
- Was genau sind Nikotinsalze und wie unterscheiden sie sich chemisch von freiem Nikotin?
- Sanfter und schneller: Die Vorteile von Nikotinsalzen für Umsteiger erklärt
- Näher an der Zigarette: Wie Nikotinsalze das Verlangen schneller befriedigen
- Warum Nikotinsalze und Pod-Systeme das perfekte Paar sind
- Pod, Pen oder Mod-System? Welcher E-Zigaretten-Typ wirklich zu Ihnen als Einsteiger passt
- Die sanfte Falle: Warum Nikotinsalze das Risiko einer höheren Nikotinabhängigkeit bergen können
- Selbstmischen mit Nikotinsalzen: Worauf Sie achten müssen
- Nikotin in der E-Zigarette: Unverzichtbarer Helfer oder der Teufel im Detail?
Was genau sind Nikotinsalze und wie unterscheiden sie sich chemisch von freiem Nikotin?
Um zu verstehen, warum Nikotinsalze eine Revolution für viele Umsteiger darstellen, müssen wir einen Schritt zurückgehen und uns die Chemie ansehen. Das Nikotin, das in den meisten herkömmlichen E-Liquids verwendet wird, ist sogenanntes freies Nikotin (Freebase). Es wird durch einen chemischen Prozess gewonnen, der seinen pH-Wert erhöht und es alkalischer macht. Diese Form ist zwar sehr rein und verdampft gut, hat aber einen entscheidenden Nachteil für Raucher: Ein hoher pH-Wert führt zu dem starken, oft als kratzig empfundenen Gefühl im Hals, dem „Throat Hit“. Besonders bei höheren Konzentrationen, die ein starker Raucher für die Befriedigung seines Verlangens benötigt, wird dieser Effekt als sehr unangenehm wahrgenommen.
Nikotinsalze gehen einen anderen Weg. Hierbei wird dem freien Nikotin eine organische Säure, meist Benzoesäure, zugesetzt. Dieser Vorgang kehrt den Prozess quasi um: Der pH-Wert des Nikotins wird signifikant gesenkt, wodurch es chemisch stabiler und weniger alkalisch wird. Das Resultat ist unmittelbar spürbar: Der Dampf ist selbst bei hohen Konzentrationen von bis zu 20 mg/ml (die gesetzliche Obergrenze in der EU) erstaunlich sanft und verursacht kaum ein Kratzen. Diese pH-Wert-Optimierung ist der Schlüssel, der es Umsteigern ermöglicht, eine für sie ausreichende Nikotinmenge zu konsumieren, ohne von einem harschen Dampferlebnis abgeschreckt zu werden.
Diese Technologie wurde ursprünglich vom US-Unternehmen JUUL popularisiert, das extrem hohe Konzentrationen von bis zu 59 mg/ml nutzte. Für den europäischen und deutschen Markt musste die Formulierung aufgrund der TPD2-Regulierung angepasst werden. Deutsche Hersteller haben die pH-Wert-Optimierung perfektioniert, um auch bei der gedeckelten Konzentration von 20 mg/ml eine maximale Effizienz und eine hohe Bioverfügbarkeit zu gewährleisten. Studien zeigen, dass mindestens 50 % des Nikotins aus Nikotinsalz-Produkten effektiv vom Körper aufgenommen werden, was ihre hohe Wirksamkeit unterstreicht.
Sanfter und schneller: Die Vorteile von Nikotinsalzen für Umsteiger erklärt
Für einen Raucher, der den Umstieg wagt, sind zwei Faktoren entscheidend für den Erfolg: Das Erlebnis muss angenehm sein und das Nikotinverlangen muss schnell gestillt werden. Genau hier spielen Nikotinsalze ihre Stärken aus und lösen die Probleme, an denen herkömmliche Liquids oft scheitern. Der Hauptvorteil, der sofort auffällt, ist der deutlich sanftere Dampf. Das Fehlen des aggressiven Kratzens im Hals erlaubt es, eine Nikotinkonzentration zu wählen, die dem bisherigen Zigarettenkonsum wirklich entspricht. Ein starker Raucher muss nicht mehr aus Komfortgründen auf ein 3mg- oder 6mg-Liquid ausweichen, das sein Verlangen kaum stillt, sondern kann direkt mit 10mg, 15mg oder 20mg starten.
Der zweite, ebenso wichtige Vorteil ist die schnellere Nikotinanflutung. Durch die chemische Struktur der Salze wird das Nikotin vom Körper effizienter aufgenommen und erreicht schneller das Gehirn. Dies führt dazu, dass die sogenannte „Befriedigungsschwelle“ – der Punkt, an dem das Verlangen spürbar nachlässt – viel rascher erreicht wird. Die Wirkung ähnelt dadurch mehr der einer Tabakzigarette, was den psychologischen Übergang massiv erleichtert. Man muss nicht minutenlang an der E-Zigarette ziehen, um einen Effekt zu spüren; oft genügen wenige Züge.
Diese Kombination aus Sanftheit und Geschwindigkeit macht Nikotinsalze zum idealen Werkzeug für den Umstieg, insbesondere in den ersten kritischen Wochen. Sie ermöglichen eine Erfahrung, die der Gewohnheit des Rauchens näherkommt, ohne die schädlichen Verbrennungsprodukte des Tabaks.
Der folgende Vergleich zeigt, wie sich Nikotinsalze im direkten Vergleich zu anderen Nikotinquellen positionieren, insbesondere in den für Umsteiger wichtigsten Kriterien wie Throat Hit, Wirkgeschwindigkeit und Kosten.
| Kriterium | Zigarette | Freebase-Liquid | Nikotinsalz | IQOS |
|---|---|---|---|---|
| Throat Hit | Sehr stark | Stark | Sanft | Mittel |
| Wirkgeschwindigkeit | Sehr schnell | Mittel | Schnell | Schnell |
| Diskretion | Gering | Mittel | Hoch | Mittel |
| Geschmacksvielfalt | Keine | Sehr hoch | Sehr hoch | Gering |
| Monatliche Kosten (€) | 240 | 40-60 | 35-50 | 150-180 |
Näher an der Zigarette: Wie Nikotinsalze das Verlangen schneller befriedigen
Der entscheidende Faktor, warum viele Raucher nach kurzen Versuchen mit der E-Zigarette wieder zur Tabakzigarette greifen, ist die Geschwindigkeit der Nikotinwirkung. Bei einer Zigarette erreicht das Nikotin durch die Verbrennung und die Inhalation des Rauchs innerhalb von Sekunden das Gehirn und löst dort die gewünschte Wirkung aus. Herkömmliche Freebase-Liquids können diese Geschwindigkeit oft nicht replizieren, was zu einem Gefühl der Unzufriedenheit führt. Nikotinsalze wurden gezielt entwickelt, um genau diese Lücke zu schließen.
Die herausragende Anflutungsgeschwindigkeit von Nikotinsalzen ist ihr größter Trumpf im Kampf gegen das Rauchverlangen. Dank ihres optimierten pH-Wertes kann das Nikotin die Blut-Hirn-Schranke wesentlich leichter und schneller passieren. Wie Untersuchungen des Deutschen Krebsforschungszentrums zeigen, erreichen Nikotinsalze das Gehirn in nur 6-7 Sekunden, eine Geschwindigkeit, die der einer Zigarette sehr nahekommt. Im Vergleich dazu benötigen therapeutische Nikotinersatzprodukte wie Pflaster bis zu einer Stunde.

Diese schnelle Wirkung hat einen direkten psychologischen Effekt. Das Gehirn des Rauchers hat gelernt, eine unmittelbare Belohnung nach einem Zug zu erwarten. Nikotinsalze liefern diese Belohnung und verhindern so das Aufkommen von Entzugserscheinungen und das Gefühl, dass „etwas fehlt“. Statt kontinuierlich an der E-Zigarette ziehen zu müssen, reichen oft wenige Züge, um das akute Verlangen zu stillen. Dies führt zu einem Konsumverhalten, das dem Rauchen ähnlicher ist – wenige Züge, dann wird das Gerät weggelegt – und erleichtert somit die Umgewöhnung.
Warum Nikotinsalze und Pod-Systeme das perfekte Paar sind
Die Effektivität von Nikotinsalzen wird erst durch die richtige Hardware voll ausgeschöpft. Während man sie theoretisch in jedem Verdampfer nutzen könnte, bilden sie mit sogenannten Pod-Systemen eine perfekte Symbiose. Diese kleinen, handlichen Geräte sind speziell für das Mund-zu-Lunge-Dampfen (MTL) bei niedriger Leistung (typischerweise 10-20 Watt) ausgelegt. Diese geringe Leistung ist ideal für Nikotinsalze, da sie eine Überdosierung verhindert. Würde man ein 20mg-Nikotinsalz-Liquid in einem leistungsstarken Sub-Ohm-Gerät verwenden, das für große Dampfwolken konzipiert ist, wäre die aufgenommene Nikotinmenge pro Zug unangenehm hoch.
Die System-Synergie zwischen Nikotinsalz und Pod-System bietet dem Umsteiger mehrere Vorteile. Zum einen ist das Dampferlebnis sehr diskret. Die Dampfentwicklung ist gering und ähnelt eher dem Rauch einer Zigarette, was den Einsatz in der Öffentlichkeit unauffälliger macht. Zum anderen sind Pod-Systeme extrem einfach zu bedienen. Viele Modelle verfügen über eine Zugautomatik, bei der kein Knopf gedrückt werden muss – man zieht einfach wie an einer Zigarette. Dies senkt die technische Einstiegshürde für Raucher erheblich.
Ein oft unterschätzter, aber entscheidender Vorteil dieser Kombination sind die laufenden Kosten. Gerade für Umsteiger, die finanzielle Einsparungen als Motivation sehen, ist dies ein starkes Argument. Der folgende Kostenvergleich, basierend auf typischen Preisen in Deutschland, verdeutlicht das Einsparpotenzial gegenüber dem Rauchen und selbst gegenüber geschlossenen Pod-Systemen mit vorgefüllten Kartuschen.
| Konsumtyp | Monatliche Kosten | Jährliche Kosten |
|---|---|---|
| 1 Schachtel Zigaretten/Tag (8€) | 240€ | 2.880€ |
| Vorgefüllte Pods (2 Pods/Woche à 7€) | 56€ | 672€ |
| Nachfüllbare Pods mit Nikotinsalz | 35€ | 420€ |
Pod, Pen oder Mod-System? Welcher E-Zigaretten-Typ wirklich zu Ihnen als Einsteiger passt
Die Wahl des richtigen Geräts ist für einen erfolgreichen Umstieg ebenso wichtig wie die Wahl des richtigen Liquids. Der Markt bietet eine unübersichtliche Vielfalt, doch für den Einstieg mit Nikotinsalzen kristallisiert sich eine Gerätekategorie klar als Favorit heraus: das offene Pod-System. Diese Geräte kombinieren die Einfachheit eines geschlossenen Systems mit der Flexibilität und den geringen Kosten eines nachfüllbaren Tanks. Sie sind der ideale Kompromiss für 90% aller Umsteiger.
Im Gegensatz zu geschlossenen Systemen (wie z.B. JUUL oder Vuse), bei denen man an die vorgefüllten Pods des Herstellers gebunden ist, können Sie bei einem offenen System jedes beliebige Nikotinsalz-Liquid einfüllen. Das eröffnet Ihnen eine riesige Geschmacksvielfalt und senkt die laufenden Kosten erheblich. Gleichzeitig sind sie weitaus unkomplizierter als große Mod-Systeme, die oft eine Einarbeitung in Watt-Zahlen, Widerstände und Luftstromeinstellungen erfordern. Für den Umstieg von der Zigarette ist ein solches Gerät, das einfach funktioniert, Gold wert.
Fallbeispiel: Beliebte Pod-Systeme für Nikotinsalze in Deutschland 2025
Die Vaporesso XROS-Serie und die Uwell Caliburn-Reihe dominieren seit Jahren den deutschen Markt für Nikotinsalz-kompatible Pod-Systeme. Beide bieten entscheidende Einsteiger-Features wie USB-C-Schnellladung und eine zuverlässige Zugautomatik. Sie sind optimal für die typische 50/50 PG/VG-Mischung von Nikotinsalz-Liquids ausgelegt. Das Modell Vaporesso XROS 4 punktet aktuell mit einem einstellbaren Airflow, der eine Anpassung des Zugwiderstands von sehr straff bis offener erlaubt, sowie einem ausdauernden 1350mAh Akku. Die Uwell Caliburn G3 hingegen wird oft für die besonders lange Lebensdauer ihrer Pods gelobt, was die Betriebskosten weiter senkt.
Um die Entscheidung zu erleichtern, kann eine einfache Checkliste helfen, die persönlichen Prioritäten zu klären und das passende Gerät zu finden.
Ihre persönliche Entscheidungshilfe für die richtige E-Zigarette
- Frage 1: Suchen Sie maximale Einfachheit und sind bereit, dafür mehr zu zahlen? → Geschlossenes Pod-System (z.B. Vuse)
- Frage 2: Wollen Sie volle Geschmacksvielfalt und möglichst niedrige laufende Kosten? → Offenes Pod-System (z.B. Vaporesso XROS 4, Uwell Caliburn G3)
- Frage 3: Ist Ihnen eine besonders lange Akkulaufzeit für unterwegs wichtig? → Pod-Mod-Hybrid mit größerem Akku (z.B. Voopoo Drag Serie)
- Frage 4: Wollen Sie vor allem große, dichte Dampfwolken erzeugen? → Mod-System mit Sub-Ohm-Tank (Achtung: nicht für hochdosierte Nikotinsalze geeignet!)
- Frage 5: Ist Ihr initiales Budget unter 30€? → Einsteigergeräte wie Vaporesso XROS Nano oder Uwell Caliburn A3 sind oft eine gute Wahl.
Die sanfte Falle: Warum Nikotinsalze das Risiko einer höheren Nikotinabhängigkeit bergen können
Bei all den unbestreitbaren Vorteilen für Umsteiger wäre es unseriös, die potenziellen Risiken von Nikotinsalzen zu verschweigen. Die größte Stärke der Nikotinsalze – ihre Sanftheit – kann sich nämlich auch als ihre größte Tücke erweisen. Das als „Throat Hit“ bekannte Kratzen im Hals, das bei freiem Nikotin auftritt, fungiert als eine Art natürliches Bremssystem. Es signalisiert dem Körper: „Achtung, hier kommt eine hohe Dosis Nikotin.“ Wenn dieser Warnmechanismus fehlt, kann es zu einem unbewussten Überkonsum kommen.
Dieses Phänomen wird als Kompensationsverhalten bezeichnet. Weil der Dampf so angenehm ist, neigen manche Nutzer dazu, häufiger und länger an ihrer E-Zigarette zu ziehen, als sie es zur reinen Befriedigung ihres Verlangens tun müssten. Über den Tag verteilt kann so unbemerkt eine sehr hohe Menge Nikotin aufgenommen werden, was das Suchtpotenzial nicht nur aufrechterhält, sondern potenziell sogar steigern kann. Es ist daher essenziell, Nikotinsalze bewusst und achtsam zu konsumieren.
Experten warnen genau vor diesem Effekt. Dr. Tewes Tralau vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fasst die Gefahr prägnant zusammen:
Die Sanftheit von Nikotinsalzen kann zu unbewusst häufigerem Konsum führen, da die körperlichen Warnsignale wie Kratzen im Hals fehlen.
– Dr. Tewes Tralau, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Interview 2024
Der Schlüssel zur Risikominimierung liegt daher in der Selbstbeobachtung und einer klaren Strategie. Anstatt permanent zu dampfen, sollten Umsteiger versuchen, ihr altes Rauchverhalten zu imitieren: Einige wenige Züge nehmen, um das Verlangen zu stillen, und das Gerät dann für eine Weile beiseitelegen. Langfristig sollte zudem immer das Ziel sein, die Nikotinkonzentration schrittweise zu reduzieren, sobald der Umstieg von der Tabakzigarette stabil geschafft ist.
Selbstmischen mit Nikotinsalzen: Worauf Sie achten müssen
Für erfahrene Dampfer oder kostenbewusste Einsteiger, die volle Kontrolle über Geschmack und Nikotinstärke wünschen, stellt das Selbstmischen von Liquids eine attraktive Option dar. Auch mit Nikotinsalzen ist dies problemlos möglich, erfordert aber Sorgfalt und das richtige Wissen. Der grundlegende Prozess ist identisch zum Mischen mit freiem Nikotin: Sie benötigen eine nikotinfreie Base (ein Gemisch aus Propylenglykol und pflanzlichem Glyzerin, für Pod-Systeme meist im Verhältnis 50/50), Ihr Wunscharoma und einen Nikotinsalz-Shot.
Diese Shots sind kleine 10ml-Flaschen, die Nikotinsalz in einer hohen Konzentration (meist 20 mg/ml) enthalten. Durch das Hinzufügen dieses Shots zu einer größeren Menge Base und Aroma können Sie die gewünschte Endkonzentration präzise einstellen. Wichtig ist hierbei höchste Sauberkeit und Genauigkeit. Verwenden Sie zum Abmessen Spritzen oder Messzylinder und tragen Sie stets Handschuhe, da hochkonzentriertes Nikotin nicht auf die Haut gelangen sollte.

Ein entscheidender Faktor, der speziell in Deutschland beim Selbstmischen beachtet werden muss, ist die steuerliche Entwicklung. Das Tabaksteuermodernisierungsgesetz hat eine Steuer auf Substanzen für E-Zigaretten eingeführt, die auch Nikotinshots betrifft. Diese Steuer wird schrittweise erhöht, was die Kosten für Selbstmischer beeinflusst. Laut dem aktuellen Tabaksteuermodernisierungsgesetz beträgt die Steuer ab Januar 2025 bereits 0,26 € pro Milliliter und steigt bis 2026 auf 0,32 € pro Milliliter. Dies sollte in die Kosten-Nutzen-Rechnung einbezogen werden, auch wenn das Selbstmischen im Vergleich zu fertigen Liquids weiterhin die günstigste Variante bleibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Chemische Optimierung: Nikotinsalze verwenden eine zugesetzte Säure, um den pH-Wert zu senken. Das Ergebnis ist ein sanfterer Dampf ohne das starke Kratzen von herkömmlichem Nikotin.
- Schnellere Wirkung: Die Nikotinaufnahme ist deutlich beschleunigt und ähnelt der einer Zigarette, was das Verlangen von Umsteigern effektiver und schneller befriedigt.
- Bewusster Konsum ist entscheidend: Die Sanftheit kann zu unbemerkt häufigerem Dampfen führen. Eine achtsame Nutzung ist notwendig, um eine höhere Abhängigkeit zu vermeiden.
Nikotin in der E-Zigarette: Unverzichtbarer Helfer oder der Teufel im Detail?
Die Debatte um Nikotin ist oft emotional und von Missverständnissen geprägt. Für einen erfolgreichen Rauchstopp ist eine sachliche Betrachtung jedoch unerlässlich. Fakt ist: Nikotin ist der Stoff in der Tabakzigarette, der primär für die Sucht verantwortlich ist. Es ist jedoch nicht die Hauptursache für die verheerenden gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) klarstellt, sind es die tausenden schädlichen und oft krebserregenden Stoffe, die bei der Verbrennung von Tabak entstehen, die für Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkte oder COPD verantwortlich sind.
In diesem Kontext ist Nikotin in der E-Zigarette ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es ein unverzichtbarer Helfer für den Umstieg. Ohne eine adäquate Nikotinversorgung würden die meisten Raucher den Wechsel nicht schaffen, da die Entzugserscheinungen zu stark wären. Nikotinsalze sind hier ein besonders effektives Werkzeug, da sie das Nikotin so liefern, wie es der Körper des Rauchers gewohnt ist. Die E-Zigarette wird so zu einem deutlich weniger schädlichen Nikotinabgabesystem, das den schädlichen Verbrennungsprozess eliminiert.
Andererseits bleibt Nikotin eine psychoaktive Substanz mit Suchtpotenzial, und E-Zigaretten sind kein harmloses Lifestyle-Produkt. Sie richten sich ausschließlich an erwachsene Raucher, die eine weniger schädliche Alternative suchen. Der Schutz von Jugendlichen und Nichtrauchern hat oberste Priorität. Aktuelle Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigen erfreulicherweise, dass die Präventionsarbeit Früchte trägt und nach aktuellen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 83 % der 12- bis 17-Jährigen noch nie geraucht haben. Es liegt in der Verantwortung der gesamten Branche und jedes einzelnen Nutzers, dafür zu sorgen, dass dieser Trend nicht durch E-Zigaretten gefährdet wird.
Ihr Weg zu einem rauchfreien Leben ist ein Prozess. Sehen Sie die E-Zigarette mit Nikotinsalz als das, was sie ist: ein hochwirksames Werkzeug zur Schadensminderung. Finden Sie jetzt das für Sie passende Pod-System und das richtige Liquid, um Ihren erfolgreichen und vor allem sanften Umstieg zu starten.
Fragen und Antworten zu Nikotinsalzen
Wie kann ich meinen Nikotinkonsum mit Nikotinsalzen schrittweise reduzieren?
Beginnen Sie mit der Konzentration, die Ihr Verlangen stillt (oft 20mg/ml für starke Raucher). Sobald Sie stabil umgestiegen sind und kein Bedürfnis mehr nach einer Zigarette haben, können Sie alle 4-6 Wochen die Stärke reduzieren. Viele deutsche Marken wie Antimatter, Pod Salt oder Dinner Lady bieten ihre Nikotinsalz-Liquids in Abstufungen wie 20mg, 10mg und manchmal sogar 5mg bis hin zu 0mg an, was eine sanfte Entwöhnung ermöglicht.
Was ist ‚Dual Use‘ und warum ist es problematisch?
Dual Use bezeichnet das parallele Konsumieren von Tabakzigaretten und E-Zigaretten. Obwohl es oft als Übergangsphase gesehen wird, ist es problematisch, da die größten gesundheitlichen Vorteile des Dampfens erst dann eintreten, wenn der Konsum von verbranntem Tabak vollständig eingestellt wird. Selbst wenige Zigaretten am Tag setzen den Körper weiterhin den schädlichsten Stoffen aus. Das Ziel sollte daher immer der komplette Umstieg sein.
Welche deutschen Liquid-Marken bieten verschiedene Nikotinstärken an?
Auf dem deutschen Markt gibt es eine Vielzahl von etablierten Marken, die Nikotinsalz-Liquids in verschiedenen Stärken anbieten, um eine schrittweise Reduzierung zu erleichtern. Zu den bekanntesten gehören Marken wie Antimatter, Pod Salt und Dinner Lady. Sie bieten in der Regel die gängigen Stärken 20mg/ml und 10mg/ml an, was den ersten Reduktionsschritt erleichtert.